Polizei Witze

Über die Polizei Witze zu machen, verhilft dem Bürger etwas zur Entspannung gegenüber dem behaupteten "Freund und Helfer", der im realen Leben allzu oft als Bestrafender und Mahner auftritt. Im Notfall braucht man die Polizei gelegentlich, in den meisten Fällen aber kann man gut auf sie verzichten. Man hat ein sehr zwiespältiges Verhältnis zu den Uniformierten, weil sie je nach Lage der Dinge auf der richtigen oder der falschen Seite stehen. Entweder ist man der, der Hilfe benötigt, oder der, der einer Nachlässigkeit oder Straftat beschuldigt wird. Daher machen sich Menschen in allen Ländern einen Spaß daraus, Witze über die "Bobbys" oder Polizisten zu erfinden.


Polizei Witze

Lalü Lala, die Polizei ist da

Wo immer die Jungs mit dem Blaulicht auftauchen, steht jemandem Ärger ins Haus oder soll gelegentlich auch befriedet werden. Polizisten und ihre weiblichen Kolleginnen werden zu einem Unfall oder Einbruch gerufen, regeln eine Prügelei in der Kneipe oder einen laut gewordenen Ehestreit oder stellen einen Straftäter, der per Haftbefehl gesucht wird. Sie halten Demonstrationen in Schach, maßregeln Parksünder und Kneipengänger und mahnen Menschen ab, die sich nicht verkehrsgerecht oder gesetzestreu verhalten. Die Witze über Polizistinnen oder Politessen kolportieren bevorzugt deren Unfähigkeit und Intelligenzmangel. Man kratzt gerne an der Macht, die hinter der Uniform steckt. Vor allem Polizistinnen kommen schlecht weg. Vor Männern in Uniform hat man anscheinend noch mehr Respekt. Allerdings wird dieser im Witz konterkariert. Es wird beispielsweise vom Polizisten ein berechtigter Vorwurf erhoben, der zu einer intelligenten, gleichzeitig aber auch absurden Antwort des Beschuldigten führt. Beispielsweise fragt ein Polizist einen zu schnell fahrenden Autofahrer, den er angehalten hat, ob er denn das Schild mit der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht gelesen habe. Darauf der: "Bei dem Tempo soll ich auch noch lesen?!" Gute Laune verbreiten auch Witze, in denen jemand aus nichtigem und falsch interpretiertem Grund eine Streife herbeiruft, nur um festzustellen, dass die Beamten genauso unintelligent sind wie der Anrufer. Überhaupt wird die Intelligenz der Gesetzeshüter und der Gesetze, die sie vertreten, gerne in Frage gestellt. Wie um die Witze zu bestätigen, hat fast jeder eine Story auf Lager, die er angeblich selbst erlebt hat - oder ein naher Bekannter, Verwandter oder Freund. Der Konflikt mit den Autoritäten muss im Witz natürlich zu Gunsten der Bürger ausfallen. Wer einem Polizisten gegenüber steht, ist meist in Probleme verwickelt, die er gerne so schnell, elegant und witzig lösen würde wie im Witz. Leider ist man im realen Leben meist nicht der Überlegene. Man muss sich hüten, am Ende nicht der Beschuldigte zu sein.

Dein Freund und Helfer

Seit es Polizisten und Politessen gibt, mokieren sich die Bürger hinter deren Rücken in Bildwitzen und Texten. Das Witzeln ist sogar noch die beste Variante, mit der Macht und der eigenen Ohnmacht zurecht zu kommen, denn im anderen Falle meckert man oder entwickelt richtige Wut, weil man sich ungerecht behandelt sieht. Der Humor hebt einen aber - zumindest verbal - in die Position der Überlegenheit. Auf die berechtigte Frage nach dem Führerschein wird im Witz eine verblüffende Antwort gegeben. In der Realität steht man vor Problemen, wenn man den amtlichen Wisch nicht vorweisen kann. Witze über die Gesetzeshüter kolportieren das Wunschdenken, sich innerhalb einer kritischen Situation über die Macht der Polizisten hinweg setzen zu können. Der Polizistenwitz gibt unschlagbar gute Ausreden vor, die man aber leider in realen Situationen nicht anwenden kann, ohne der Beamtenbeleidigung schuldig zu werden. Sigmund Freud, der sich auch seine Gedanken um Witze gemacht hat, sah im Witzeln eine Technik, mit der man unbewusst Konflikte entschärfen möchte. Doch auch er erkannte den Lustgewinn, den es für den Staatsbürger bedeuten kann, im Witz einen Übermächtigen verbal zu entthronen. Freud sagte, dass der Witz besonders dort wirksame Entfaltungsformen finde, wo das "Gebot zum Ernst" bestehe. Das ist zweifellos der Fall, wenn es um die Polizei geht. Polizistenwitze sind Witze über Autoritäten. Auch der Beamtenwitz, der Soldatenwitz, Lehrerwitze oder Kellnerwitze gehören in diese Sparte.

Autorität und gefühlte Machtlosigkeit

Wir befinden uns gegenüber der Polizei, dem Freund und Helfer, in fast allen Situationen im inneren Zwiespalt: Einerseits vermitteln die Beamten uns verlässliche Sicherheit in Krisen, andererseits bedrohen sie unsere persönliche Sicherheit aber auch, indem sie uns Straftaten, Falschparken oder Nachlässigkeit im Verkehr vorwerfen. Im Grunde möchten wir allen Gelegenheiten, in die Polizei involviert ist, lieber weiträumig aus dem Wege gegen. Ob wir nun tatsächlich ertappte Sünder sind oder einfach nur Angst haben, fälschlicherweise beschuldigt zu werden, ist egal. Vielfach kann man Polizistenwitze zu den typischen Überlegenheitswitzen zählen. Der Konflikt kann sich im eigenen Land abspielen, aber auch in einem Urlaubsland, in dem man die Gepflogenheiten des Verkehrs oder der Gesetzgebung nicht kennt. Man sagt unter Wissenschaftlern, unzufriedene Bürger lachen bevorzugt über Witze gegenüber jenen Personengruppen, mit denen sie am meisten hadern. Trotzdem darf man annehmen, dass in Staaten mit unterdrückerischen Regimes weniger Polizistenwitze kursieren, weil die Wände dort Ohren haben könnten und die Gesetzeshüter stärker vertreten sind. Das würde eine Festnahme oder Exekution der Witzbolde nach sich ziehen. Bei uns aber zählt die Meinungsfreiheit und erlaubt uns, Polizistenwitze zu erzählen. Besser ist allerdings, man achtet darauf, niemals einen solchen Witz in einer prekären Situation zu erzählen, in der ein Gesetzeshüter eine tragende Rolle spielt. Dies könnte den Tatbestand der Beleidigung oder Provokation darstellen und Konsequenzen nach sich ziehen. Zum Trost darf angefügt werden, dass auch Polizisten über Polizistenwitze lachen können, wenn sie gut sind. Wir Deutschen haben keine bestimmten thematischen Präferenzen, was Witzthemen angeht, und können einfach über alles lachen, was uns komisch vorkommt.

Sprüche - Das Buch
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