Baby Witze

Babys sind an sich nicht komisch. Trotzdem gibt es viele Babywitze, denn die Umstände, unter denen ein Baby geboren wird, und die Art und Weise, wie Menschen und menschliche Beziehungen sich durch ein Baby verändern, geben viel Anlass zum Schmunzeln und Spotten. Außerdem haben Babys bestimmte Eigenschaften, die es herausfordern, sie zum Anlass für einen Witz zu nehmen. Babywitze sind „in“ und werden auch immer variantenreicher. Das dürfte daran liegen, dass Männer heutzutage den gesamten Prozess von Schwangerschaft, Geburt und Säuglingsversorgung viel intensiver miterleben als früher. Dadurch wird das Baby von einem Frauenthema zu einem gesellschaftsfähigen und damit auch witzfähigen Gesprächsgegenstand. Die ganze Palette der mit einem Baby verbundenen Eigenschaften und Geschehnisse wird zunehmend für Witze „ausgebeutet“.


Babywitze

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Der Klassiker: Unklarheit über die Vaterschaft

Klassiker unter den Babywitzen sind diejenigen, die das Thema einer zweifelhaften Vaterschaft zum Hintergrund haben. Der Ehemann hält sich für den Vater oder wird von der Umgebung dafür gehalten, während ein anderer tatsächlich der Erzeuger ist. Es können sogar mehrere Aspirant-Väter im Spiel sein. Beliebter Ausgangspunkt für Babywitze sind dann die (erfolglose) Geheimhaltung der Vaterschaft und die chiffrierte Kommunikation über das Kind, über das korrespondiert wird, wobei kuriose Decknamen für Pointen sorgen. Auch Ähnlichkeiten zwischen dem Kind und einem Mann, der nicht sein Vater sein sollte, es aber möglicherweise ist, werden gern thematisiert.

Neun Monate minus x

Dass ein Kind geboren werden sollte, nachdem seine Eltern mindestens neun Monate miteinander verheiratet waren, galt früher als selbstverständlich. Kein Geheimnis ist, dass es in der Realität oft anders lief. Die Diskrepanz zwischen den von der Moral geforderten neun und der tatsächlich zwischen der Hochzeit und der Geburt verstrichenen Zahl von Monaten ist Ausgangspunkt vieler traditioneller Witze über die Geburt eines Babys. An den Babywitzen zeigt sich, wie sich Zeiten und Moralvorstellungen verändern. Seit einigen Jahrzehnten sind auch fehlgeschlagene Versuche, eine Schwangerschaft durch die Anti-Baby-Pille zu verhindern, beliebte Witzthemen. Sogar die Abtreibung wird in manchen eher geschmacklosen Witzen thematisiert.

Ambivalente Gefühle und starke Gegensätze

Ist ein Baby nun süß oder nicht eigentlicher eher hässlich? Kostet ein Baby nicht, wenn man ganz ehrlich ist, ein Vermögen, das man auch anders hätte einsetzen können? Sollen Eltern wirklich dankbar dafür sein, dass sie nächtelang wach gehalten werden? Viele Babywitze leben davon, dass mit Babys in unserer Kultur starke Verhaltensgebote und normativ positive Gefühlswerte verbunden sind, die in der Wirklichkeit aber nicht immer eingelöst werden. Der kalkulierte Tabubruch im Witz wird zur Befreiung, das Lachen ist eine sozial akzeptierte Form des Widerstands gegen den „Babyterror“ und die weniger angenehmen Seiten des Elternseins. Viele Babywitze sind aufgebaut auf dem Prinzip des Gegensatzes. Ein Baby ist das machtloseste und schutzloseste Wesen, das man sich vorstellen kann, und doch übt es gerade dadurch eine nahezu totale Kontrolle über seine Eltern aus. Babys sind winzige Wesen, aber jeder weiß, dass aus ihnen einmal große Menschen werden, was man im Witz vorwegnehmen kann. Die finanziellen Ausgaben, in die sich Eltern angesichts der Geburt eines Kindes stürzen, stehen in keinem Verhältnis zu dem unscheinbaren „Produkt“, das sie dafür bekommen. Die Unersättlichkeit von Babys und ihre Ausdauer im Schreien, die in einem überraschenden Gegensatz zu ihrer Winzigkeit stehen, werden zum Anlass von Witzen. Auch die Herausforderungen, die das ständige Windelwechseln an die Geruchstoleranz und die Fingerfertigkeit von Vätern und Müttern stellen sind ein beliebter Gegenstand von Babywitzen.

Die Perspektive des Babys

Babys sind anders als Erwachsene, sie kennen die Welt noch nicht und sehen sie aus der Perspektive des Winzlings. Die Perspektive des Babys einzunehmen, erlaubt es dem Witzeerzähler, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Daraus ergeben sich oft interessante Pointen, weil das scheinbar Selbstverständliche hinterfragt wird und seine unlogischen Seiten offenbart. Auch beliebt ist die Spielart, in der sich zwei Babys unterhalten über die Welt und besonders über ihre Eltern. Manchmal entsteht der Witz dann dadurch, dass eines der Babys Erwachsenensprache spricht. Eine interessante Variante der Babys-unter-sich-Witze bietet die Konstellation von Mehrlingen, die schon im Mutterleib oder nach der Geburt miteinander sprechen, sei es über ihre Eltern oder die unerwartete Situation, dass mehr als ein Kind im Anmarsch ist. Geschwisterrivalität schon im Mutterleib war übrigens bereits ein biblisches Thema, wer’s genau wissen will, kann die Geschichte von Esaus und Jakobs Geburt nachlesen im ersten Buch Mose, Kapitel 25.

Lächerliche Eltern

Eltern sind oft von ihrem Neugeborenen so fasziniert und so ausschließlich darauf fixiert, dass sie jedes Gefühl für Angemessenheit verlieren und sich in den Augen ihrer Umgebung lächerlich machen. Viele Witze haben das zum Thema. Da werden schon für Babys ausgefeilte Berufspläne geschmiedet. Eltern untereinander vergleichen ihre Babys, deren Aussehen, Fortschritte in der Entwicklung und entwerfen zur Unzeit völlig unrealistische Ziele für die Zukunft. Gerade weil das so nah am wirklichen Leben ist, funktioniert der Witz.

Kombinationen mit anderen Witze-Kategorien

Babywitze werden gern kombiniert mit anderen Kategorien von Witzen. Der Storch bevölkert eine ganze Unterabteilung der Tierwitze, der wenig schmeichelhafte Vergleich von Babys mit Affen ist recht geläufig. Viele Blondinenwitze spielen mit dem Klischee vom ahnungslosen Blondchen, das sich ein Kind hat andrehen lassen und als Mutter eine Katastrophe ist. Feministische Witze revanchieren sich, indem sie die Dummheit oder Unfähigkeit der Väter aufs Korn nehmen. Babys finden ihren Platz unter den Polizistenwitzen, beinah stereotyper Anknüpfungspunkt ist dann zu schnelles Fahren auf dem Weg in die Klinik. Die angeblich besonders große Potenz von Männern bestimmter Nationalitäten und kulturspezifische Eigenheiten wie die Polygamie geben Gelegenheit, Babys in Witzen unterzubringen, in denen etwa Italiener oder Araber Zielscheibe des Spotts sind. Am häufigsten finden sich wohl Kombinationen von Babywitzen mit Sexwitzen und mit Witzen über Frauenärzte. Interessant ist auch die Verbindung von Kinderwitz und Babythema. Kleine Geschwister des gerade angekommenen neuen Erdenbürgers äußern sich erfrischend ehrlich oder offenbaren auf lustige Weise Unkenntnis über die Geheimnisse von Zeugung, Schwangerschaft und Geburt.

Sprüche - Das Buch
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